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Liebe Freunde von Antiochia Teams,

Partner in der Gemeindegründung geben neue Impulse und können helfen, Brücken mit Menschen außerhalb der Gemeinde zu bauen. Antiochia Teams bietet solche Partnerschaften in der Gemeindegründung an. Martin Schmill hat das besondere Anliegen, das Thema „Geld“ von der Schrift her zu betrachten und durch Seminare auf Gemeindeebene Unterstützung im Bereich „Finanzmanagement” anzubieten. Solche Seminare sind wertvoll und hilfreich innerhalb der Gemeinde und geben neue Impulse auch für solche, die noch keinen persönlichen Zugang zur Bibel haben.

Martin Schmill war 17 Jahre lang als Senior-Referent für die Landesbank Berlin tätig. Er erkannte dann einen klaren  Ruf in den geistlichen Dienst und begann das Theologiestudium am Martin-Bucer-Seminar in Berlin.

Martin hat die folgenden 10 Punkte als biblische Leitfäden zum Thema „Geld und die Bibel“ zusammengestellt. Einige Buchtipps sind angefügt. Finanzseminare können direkt bei Ihm unter martin.schmill[@]gmx.de gebucht werden.

10 Leitfäden zum Thema „Geld und die Bibel”

1. Haushalterschaft

Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnt.
(Psalm 24,1)

Wir sind lediglich Treuhänder für fremdes Eigentum. Alles gehört Gott und soll seiner Ehre und seinen Zwecken dienen. Die Anforderung an einen Haushalter Gottes ist, dass er „treu“, also im Interesse des Treugebers mit dem umgeht, was ihm anvertraut wurde, mag es viel oder wenig sein. Wir werden einmal dem Herrn Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie gut wir unsere Ressourcen für seine Ziele investiert haben.

2. Das Prinzip der Erstlingsgaben

Ehre den HERRN mit deinem Besitz, mit den Erstlingen all deines Ertrages! Dann füllen deine Speicher sich mit Vorrat, und von Most fließen über deine Keltern. (Sprüche 3,9f)

Bereits die ersten Menschen gaben von den Erstlingen ihrer Erträge, so z.B. Abel vom „Fett“, also vom Besten der Erstlinge seiner Tiere (vgl. 1Mose 4,4; Hebräer 11,4). In dieser Gabe drückt sich Gott gegenüber Dank aus für seinen gespendeten Segen, zum anderen die Ehre, die ihm als dem eigentlichen Eigentümer von Land und allen Lebewesen zusteht. Nach diesem Prinzip geben auch wir heute regelmäßig und mit zeitlichem Vorrang vor anderen Ausgaben zuerst Gott.

3. Geben statt Nehmen

Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeitend sich der Schwachen annehmen und an die Worte des Herrn Jesus denken müsse, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als Nehmen.
(Apostelgeschichte 20,35)

Die Kinder Gottes sollen den Charakter ihres Vaters im Himmel in ihrem Leben reflektieren, so auch seine Güte und Barmherzigkeit. Deshalb nehmen wir an der Not anderer finanziell Anteil, die Liebe Gottes in uns drängt uns hierzu (vgl. 1Joh 3,16-19). Wir geben mit einem fröhlichen Herzen und nach unserer individuellen Leistungsfähigkeit (vgl. 1Korinther 16,1f; 2Korinther 9,7), auch für die Ausbreitung des Reiches Gottes.

4. Investition in das Himmelreich

… sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. (Matthäus 6,20f)

Geld ist ein Götze, der viele Anbeter hat, weil er uns Sicherheit, Bedeutung und Glück verspricht. Unser Herz kann aber nicht zwei Herren dienen, es gibt keinen neutralen Boden (vgl. Matthäus 6,24). Indem wir unser Geld für Gottes Anliegen ausgeben, helfen wir unserem Herzen, in die rechte Spur zu kommen.

5. Versicherungen

Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie weder säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel wertvoller als sie? Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? (Matthäus 6,25-27)

Es ist eine Sache, die normalen Gesetzmäßigkeiten in Gottes Schöpfung anzuerkennen und nach gegebenen Möglichkeiten und in vernünftigem Maße vorzusorgen: „Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Einfältigen aber gehen weiter und müssen es büßen“ (Sprüche 22,3). Es ist eine andere Sache, in einen Kompetenzbereich einzugreifen, der nur Gott zusteht. Der „reiche Kornbauer“ aus Jesu Gleichnis in Lukas 12 ist dafür ein abschreckendes Beispiel, sein Denken dreht sich ausschließlich um sich selbst und die Absicherung seiner Zukunft und seines Glücks; er fühlt sich als Herr über sein Schicksal. Letztlich zeigt sich darin ein Misstrauen gegenüber Gott, die Leugnung seiner Güte, Vorsehung und Macht.

6. Genügsamkeit

… ich habe gelernt, mich darin zu begnügen, worin ich bin. Sowohl erniedrigt zu sein, weiß ich, als auch Überfluss zu haben, weiß ich; in jedes und in alles bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.(Philipper 4:11b-13)

Sowohl der gottgemäße Umgang mit Mangel als auch das Verhalten im Überfluss muss gelernt werden, es fällt uns nicht automatisch zu. Beide Lebenswelten haben ihre besonderen Herausforderungen (vgl. Sprüche 30,8bf). Wann ist genug auch wirklich für mich genug? Es fällt uns in der westlichen Welt leicht, davon zu reden, dass wir bestimmte Dinge „brauchen“, obwohl es oft wahrheitsgemäßer wäre, von unserem Wunsch nach mehr Bequemlichkeit zu sprechen. Die Schrift warnt vor vielen unvernünftigen und schädlichen Begierden aufgrund der Liebe zum Geld (vgl. 1Timotheus 6,8-10a).

7. Rücklagenbildung für absehbare Bedürfnisse

Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie, die keinen Anführer, Aufseher und Gebieter hat, sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung. Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten, um auszuruhen – und schon kommt wie ein Landstreicher deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann.(Sprüche 6,6-11)

Es gibt „Notlagen“, die absehbar sind: Ersatz der Bremsbeläge für das Auto, eine neue Waschmaschine usw. Wer für diese „schlechten Zeiten“ nicht gemäß den eigenen Möglichkeiten im Voraus spart und Rücklagen bildet, der handelt im allgemeinen verantwortungslos und erwartet von Gott oder anderen Menschen, ihn dann im Falle des Falls irgendwie rauszuhauen.

8. Konsumtive Schulden

Der Reiche herrscht über die Armen, und Sklave ist der Schuldner seinem Gläubiger.(Sprüche 22,7)

Die Aufnahme von Krediten zum Zwecke der Finanzierung des Konsums ist aus biblischer Sicht mit verschiedenen Problemen verbunden: (1) Man bringt damit zum Ausdruck, dass die von Gott derzeit zur Verfügung gestellten Mittel als „nicht genügend“ anzusehen sind. (2) Man trifft Entscheidungen über künftige Einnahmen für Tilgung und Zinsen, die Gott in dieser Höhe noch nicht garantiert hat, und für die Gott vielleicht auch eine andere Verwendung vorgesehen hätte. (3) Jesus kann nicht mehr in vollem Umfang Herr über die Verwaltung unseres ganzen Geldes sein, da wir uns in finanzieller Hinsicht an die Bank „versklavt“ haben. (4) Die Pflicht zur Schuldentilgung, ohne aber einen entsprechend verwertbaren Vermögensgegenstand zu haben, raubt leicht den inneren Frieden, zu dem wir doch berufen worden sind.

9. Bürgschaft

Sei nicht unter denen, die Handschlag geben, unter denen, die für ein Darlehen bürgen. Wenn du dann nichts hast, um zu bezahlen, warum soll man dein Bett unter dir wegnehmen? (Sprüche 22,26-27)

Wer für einen anderen Menschen bürgt, der setzt die Mittel, die ihm von Gott (hoffentlich) in der Zukunft anvertraut werden, dem Risiko der missbräuchlichen Verwendung durch einen anderen aus und gerät darüber hinaus ggf. selbst in eine finanzielle Krise.

10. Steuern und Abgaben

Gebt allen, was ihnen gebührt: die Steuer, dem die Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre gebührt! (Römer 13,7)

Steuern und andere Pflichtabgaben an die öffentliche Hand dienen dazu, den von Gott eingesetzten Staat mit den für sein Mandat notwendigen Mitteln zu versorgen. Dieser Staat muss kein perfekter Staat sein, der Herrscher in Rom zur Zeit dieses Schreibens war übrigens der Kaiser Nero.

Autor: Martin Schmill

Empfohlene Bücher:

• „Money, Possessions and Eternity“ von Randy Alcorn: teile nicht alle seine Ansichten (z.B. Zehnter), aber das Buch ist gut geschrieben, sehr ausführlich und lässt einen nicht kalt
• „Whose Money Is It, Anyway?” von John MacArthur: ausgezeichnete Auslegung der biblischen Passagen aus pastoraler Sicht

Zu den mehr praktischen Fragen der Budgetierung:
• „The New Master Your Money: A Step-By-Step Plan for Gaining and Enjoying Financial Freedom” von Ron Blue