Gemeindegründungs-Startup während der Coronakrise? Michael Klimpsch berichtet in diesem Beitrag über seine persönlichen Erfahrungen und Einsichten:

Mir ist alles zu viel! Corona hier, Corona da: Lockdown, Maßnahmen, Lockerungen, Hamsterkäufe, Klopapier, Infizierte, Symptome, Todesfälle, aktuelle Zahlen, und, und, und – ich kann es nicht mehr hören. Täglich, ja sogar stündlich, gibt es Neuigkeiten zu der Covid19 Krise, die sich gerade weltweit abspielt. In den letzten Wochen habe ich unzählige „Corona Videos“ gesehen und jedes dieser Videos wollte mich auf seine Art und Weise zu einer bestimmten Meinung bekehren. Immer wieder bekomme ich Nachrichten von Freunden und Bekannten: „Wow! Schau dir mal das an! Ob da was dran ist!?“ oder „Was meinst Du dazu? Geht die Welt bald unter?“. Ja, was meine ich dazu.. hmm, das weiß ich eigentlich auch nicht so genau. Beim weiteren intensiven Nachdenken über die Coronakrise und diverse Videos, die ich mir ansehen musste, stelle ich fest: Ich hab einfach keine Ahnung. Ich weiß nicht „was passiert wäre wenn“, oder was in Zukunft passiert oder passieren muss. Was ich definitiv weiß ist, dass ich nicht länger mit dieser Informationsflut leben will, denn das beeinflusst mein Leben ziemlich negativ. Ich stecke also in meiner ganz eigenen Coronakrise.

An dieser Stelle muss ich mich selbstkritisch fragen: Michael, mit was füllst du deinen Alltag? Jeden Tag ein bis zwei solcher Videos, Nachrichten summieren sich schnell zu 14 Klicks in der Woche und 56 im Monat. Das ist es mir nicht wert – meine Zeit ist zu kostbar! Aber mal ganz abgesehen von Corona. Was bestimmt meinen Alltag? Was prägt Tag für Tag meinen Tagesablauf und letztlich mein Leben? Ich bin fest entschlossen mein Leben zur Ehre unseres Herrn Jesus zu führen.. aber wie!?

Was Gott mir wieder neu über sich gezeigt hat

Als ich vor einigen Wochen hörte, dass der bekannte Autor und Pastor John Piper ein Buch anlässlich der weltweiten Covid19 Krise geschrieben hat, war ich ganz schön neugierig. Würden mir vielleicht die Gedanken eines weisen Glaubensbruders helfen mein Leben in Coronazeiten in den Griff zu kriegen? Ich denke, ja. Denn obwohl mir die Hauptaussage des Buches, Gott hat alles im Griff, nicht neu ist, hat mir die Betrachtung von Gottes Souveränität in dieser Welt wieder festen Halt unter den Füßen gegeben. Das Netzwerk Evangelium21 hat rasend schnell das Buch „Corona und Christus“ übersetzt und kostenlos zur Verfügung gestellt. Beim Lesen des Buches sind mir einige Wahrheiten tief ins Herz gestoßen. Zwei davon möchte ich mit euch teilen:

1) Gottes Worte geben mir alles was ich brauche!

„Es ist unerheblich, was ich über Corona denke – oder im Übrigen, was ich über irgendein anderes Thema denke. Aber es fällt unendlich ins Gewicht, was Gott denkt. Er hat uns nicht verschwiegen, was er denkt. Kaum eine Seite in der Bibel ist nicht für diese Krise relevant. Meine Stimme ist wie Gras. Gottes Stimme wie Granit.“ (S. 20)

Zuerst bin ich ein gerettetes und geliebtes Kind Gottes und nicht ein gesunder oder kranker Mensch, keine Risikoperson und auch kein Risiko für andere! All das, was über Corona gesagt wird, weswegen sich in meinem Leben gerade vieles zu verändere scheint (egal ob besseren oder schlechteren) ist erst mal zweitrangig. Weder Medien, noch Politik, weder „Corona Videos“ noch mein eigenes ICH sollen bestimmen wie ich mich fühle oder verhalte. Nur mein Gott, mein Heiland, Jesus Christus soll mein Herr und Lebensbestimmer sein! Er definiert wer ich bin und wie ich sein soll. Sein Wort und seine Versprechen, über mich und die Welt sind ausschlaggebend: „Groß ist unser Herr und reich an Kraft, seine Weisheit ist unermesslich“ (Psalm 147,5; vgl. 1. Petrus 1,24-25). Ich möchte mich ganz bewusst nicht von Nachrichten, Videos o.a. bestimmen lassen, sondern will täglich Gottes Wort lesen und mich von ihm prägen lassen. Denn was Gott denkt, sagt und tut ist für mich und die ganze Welt ausschlaggebend! So steht mein Leben fest auf dem Fundament: Jesus Christus (vgl. Matthäus 7,24-29).

2) Meine radikale Aufgabe ist: Das Evangelium in meinem Umfeld zu bezeugen!

So gerne oder ungerne ich mich auch auf viele interessante Diskussionen über aktuelle Entwicklungen, Vermutungen und Spekulationen einlassen würde, muss ich mir meiner Hauptaufgabe bewusst sein. Ich will mich nicht länger ablenken lassen von unzähligen YouTube Videos, Handygames und Serienstreaming. Ich will mich nicht länger von der täglichen Informationsflut via Facebook und WhatsApp mitreißen lassen. Ich möchte nicht darüber spekulieren: „Was wäre wenn ..?“ oder „Wie entwickelt sich das..?“. Ich bin kein Spielball der hin und her geworfen wird – ich bin hier und habe einen wichtigen Auftrag, ja ich bin ein Botschafter Gottes (2. Korinther 5,20)! Ein Freund sagte mir kürzlich: „Jetzt ist die Zeit zum Sähen“ und er hat vollkommen recht. Heute können wir anfangen und Gottes gutes Wort um uns herum aussähen.

Gott hat seine Gemeinde in diese Welt gestellt und ihr den Auftrag gegeben die Gute Botschaft von Jesu stellvertretenden Tod für Sünder, seiner Auferstehung und baldiger Wiederkunft zu verkündigen. Und Ich, als ein Teil dieser Gemeinde Jesu, habe also auch diesen Auftrag.

„In der Corona-Krise lockert Gott die tiefen Wurzeln von Christen auf der ganzen Welt, um sie von dem Platz, an dem sie sich niedergelassen haben, zu lösen und für eine neue und radikale Aufgabe freizusetzen: sie mit dem Evangelium Christi zu den unerreichten Völkern diese Welt zu senden [..] In der Geschichte hat Gott immer wieder Leiden und Umwälzungen gebraucht, um seine Gemeinde an die Orte zu bringen, an denen er sie haben wollte.“ (S. 79).

Gerade jetzt wo meine Gedanken drohen sich nur noch um Corona zu drehen, weckt Gott mich durch diese Krise auf und zeigt mir in seiner großen Barmherzigkeit was wirklich wichtig ist. Natürlich gibt es viele andere Dinge, die jetzt auch wichtig sind (politische Entscheidungen, Maßnahmen für christliches Leben z.B. Gottesdienste, Freiheit und Grundgesetz, etc.) aber wer, wenn nicht wir Christen, kümmert sich um den verlorenen Sünder von nebenan? Wir Christen haben einen wichtigeren Auftrag, den auch nur wir, mit Gottes Gnade, erfüllen können! Gott bringt mich innerlich wieder an den Punkt noch intensiver im Gebet um Erweckung zu flehen, dass der Vater Menschen zu Christus zieht, damit sie gerettet werden und nicht verloren gehen (vgl. Johannes 6,44). Jesus macht mir neu klar wie wichtig es ist, dass auch ich ganz persönlich diesem Auftrag nachkomme und versuche Menschen in Wort und Tat das Evangelium von Christus zu bezeugen. Gott befähige mich und helfe mir und dir dabei!

Also, ich bekenne nun vor dir dem Leser, dass ich meine Zeit nicht verschwenden will, sondern zur Ehre Gottes mein Leben fest auf Christi Wort stellen will und zur Ausbreitung des Evangeliums nutzen möchte.

Ich bekenne, dass Gott mir in seinen Worten und durch seinen Geist, alles notwendige gibt um geistlich, geistig, emotional und gedanklich durch diese Zeit zu kommen.

Meine Vorsätze während Corona sinnvoll und zur Gottes Ehre zu leben

Lieber Leser, wir stehen beide vor der gleichen Herausforderung unseren Worten auch Taten folgen zu lassen. Mir persönlich hilft es sehr meinen Resolutions (Vorsätzen) noch praktische Umsetzungen hinzuzufügen. Vielleicht helfen dir einige meiner Notizen dabei Gott hier und heute in deinem Leben die Ehre zu geben!

1) Ich will (noch mehr) darauf achten mit welchen Informationen ich mein Hirn füttere

  • Welche Infos sind wirklich relevant für meinen Alltag? Muss ich alles wissen was in unserer Welt geschieht (z.B. aktuelle Coronazahlen)? → Muss ich vielleicht Nachrichten, WhatsApp etc. selektieren?;
  • Wer gibt Infos an mich weiter? / Wem gestatte ich mein (Alltags-)Leben zu prägen? Woher kommen meine Infos? An wen wende ich mich mit Fragen? Infos sind an und für sich gut und wichtig!; Muss ich gezielte Infos suchen?; Gott im Gebet um Antworten bitten!;
  • Wie nehme ich Infos auf? Schaue ich ein Video nach dem andern? #CoronazeitistLesezeit: In welcher Reihenfolge lese ich Bibel, Bücher, Tageszeitung, Newsticker? Was prägt meinen Alltag? Bin ich mit Medien überversorgt?;
  • Wann und wo informiere ich mich? Sollte ich nur zu einer bestimmten und limitierten Zeit Informationen aufnehmen? Welche Tageszeit / Zeitpunkte sind unpassend? – Ich will als erstes Zeit mit Jesus verbringen, dann kommt alles andere! Schaue ich Videos im Büro wo ich auch arbeite, im Bett oder am Esstisch? Nicht über all will ich informiert werden;

2) Ich bin kein Corona Botschafter, sondern ein Botschafter Gottes!

  • Ich nehme mir bewusst Zeit um für meine Nachbarschaft zu beten (Johannes 6,44)! Gibt es bestimmte Menschen die mir besonders auf dem Herzen liegen? Ich mache mir eine Liste mit Namen, um sie nicht zu vergessen;
  • Wenn ich versucht bin wieder (zu viel) ein „Corona Video“ zu schauen oder gar mit anderen zu teilen, nutze ich die Gelegenheit dazu und gehe ich die Namensliste im Gebet durch; Ich bete, dass ich konkret ihnen ein Zeuge, Botschafter Gottes sein kann!;
  • Wenn sich eine spontane Gelegenheit bietet versuche ich mit Menschen nicht (hauptsächlich, nur) über Corona zureden, sondern über meinen Erlöser!
  • Ich will sensibler darauf achten (im Gebet erfragen), wer innerlich vorbereitet ist und Fragen anlässlich der Krise und seinem persönlichen Leben hat – Gebe vielleicht ein Exemplar von „Corona und Christus“ + Neues Testament weiter!?

 Michael Klimpsch

 „Dieses Buch ist meine Einladung an dich: Stell dich mit mir auf diesen Fels, auf Jesus Christus. [..] Mein Ziel ist es, zu zeigen, warum Gott in Christus in diesem Moment der Geschichte – während dieser Corona-Pandemie – der Fels ist und was es heißt, auf seiner mächtigen Liebe zu stehen.“ (S. 19).

Möchtest du das Buch „Corona und Christus“ von John Piper lesen oder hören?

Unter evangelium21.net/corona-und-christus findest du es kostenlos als elektronisches Buch (PDF und ePub) und Hörbuch (MP3 download, Spotify / iTunes Podcast und YouTube) Gedruckte Exemplare können beim Betanien Verlag (cbuch.de) bestellt werden.