Liebe Freunde,

ich freue mich über den folgenden Beitrag von Friedhelm Appel, Freund, Mitbeter, Leiter des Missionswerks Bruderhand und auch Vereinsmitglied bei Antiochia Teams. Friedhelm teilt hier seine Gedanken darüber, wie geistliche Autorität in der Gemeindegründung zu einem missionarischen Prozess führt, der Menschen begleitet und zum Evangelium führt.  In einem zweiten Teil wird er auf diesen Prozess näher eingehen. Frank Liesen

Gemeindegründung ist ewigkeitswirksamer Dienst

Gemeindegründung ist Reich Gottes Arbeit. Es geht nicht in erster Linie um die Multiplikation von menschlichen Ordnungen, Richtlinien oder Organisationen. Es geht darum, dass über Grenzen hinweg Menschen umkehren und Anteil am Reich Gottes bekommen. Gemeinden sind also nicht der Zusammenschluss perfekter und bewundernswerter Menschen. Gemeinden sind Lebens-Gemeinschaften von Leuten, die wissen, dass sie Jesus brauchen, um leben zu können – ewig leben zu können. Deshalb ist Gemeindegründung ewigkeitswirksamer Dienst. Wir laden in erster Linie nicht zu den richtigen, besten, reinsten oder heiligsten Gemeinden ein, sondern wir laden zur Gemeinschaft mit Jesus ein. Deshalb geht Gemeindebau immer auch zusammen mit Evangelisation.

Für solch einen Dienst braucht es geistliche Autorität, die uns heute vielerorts verloren gegangen ist. Dietrich Bonhoeffer hat diese Autorität von den Verkündigern gefordert. Er ist jedem geistlich kranken Bedürfnis nach Bewunderung von Menschen und Organisationen entgegengetreten.

Wie gestaltet sich geistliche Autorität im Dienst?

Einmal die Grundlage:

Geistliche Autorität ist Dienst: „Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein (Mk. 10.43)

Zum anderen das Ziel:

Geistliche Autorität ruft Menschen in die Nachfolge und lädt ins Reich Gott ein (Lk. 10,9, Mt. 28,18).

Zum dritten der Weg:

Geistliche Autorität begleitet die Menschen in einem missionarischen Prozess der Umkehr und Veränderung.

Zu diesem dritten Punkt schreibt Bonhoeffer:

„Echte geistliche Autorität gibt es nur, wo der Dienst des
Hörens, Helfens, Tragens und Verkündigens erfüllt wird.“

Dietrich Bonhoeffer, in Gemeinsames Leben, 1939

Mit diesem dritten Punkt ist der Prozess beschrieben, den Gemeindegründer mit den Menschen ihres Umfeldes gehen sollten. Ich will das in fünf Punkten in einem nächsten Blog-Beitrag näher erklären.

Hier und jetzt nur so viel:

  • Hören heißt, mit Menschen Kontakt aufnehmen. In einem ersten Schritt lassen wir uns auf die Menschen und ihre Nöte ein.
  • Helfen heißt, Menschen in Liebe begegnen. In einem zweiten Schritt bedienen wir also die Nöte der Menschen. Wir dienen und helfen in selbstloser Liebe. Zugleich bleiben wir nicht in den Sorgen dieser Welt stecken, sondern vermitteln einen Vorgeschmack der Ewigkeit, vielleicht durch Gebet oder ein Zeugnis.
  • Tragen heißt, wir leiden mit. Mitleiden ist Zeichen vollkommener Liebe, die den anderen in seiner Würde respektiert und in seiner Freiheit stehen lässt ohne zu manipulieren. Tragen bedeutet deshalb auch loslassen.
  • Verkündigen heißt, das Evangelium erklären und zur Entscheidung aufrufen. Das geschieht aber erst nach dem Tragen und Loslassen.
  • Einen fünften Punkt möchte ich ergänzen:
    Lehren und in den ersten Schritten der Nachfolge begleiten.

Wie das im Einzelnen in diesen fünf Schritten gehen kann, davon will ich später berichten.

Friedhelm Appel

Missionsleiter, Missionswerk Bruderhand

www.appel-vox.bruderhand.de

friedhelm.appel@bruderhand.de